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Drück Dich nicht am Rand herum! 

 Aktualisiert am September 12, 2018

Drück Dich nicht am Rand herum!
oder was ich von meiner Slackline über´s Leben lernte.
Von Lisa Pinsdorf

Ich bin schon seit ich denken kann fasziniert vom Balancieren. Ich kann es nur leider so gar nicht. Mein Gleichgewichtssinn ist offenbar nicht sonderlich gut ausgebildet und Höhenangst hab ich auch. Höhe beginnt für mich übrigens so bei c.a einem Meter.
Trotzdem habe ich mir lange eine Slackline gewünscht, damit ich schön alleine so im stillen (Garten)Kämmerlein darauf Balancieren üben kann. Vor zwei Jahren war es dann soweit und ich bekam eine zum Geburtstag. Große Freude, schnell aufgehängt und rauf mit mir!
Meine Slackline hängt zwischen zwei Efeubewachsenen Kirschbäumen und ich stellte mich mit dem Rücken an einen Baum und hielt mich mit der einen Hand hinter dem Rücken an einer dicken Efeuwurzel fest. So: Konzentration, Körperspannung und ein Ziel mit den Augen suchen. Dann langsam loslassen und loslaufen. So war mein Plan. War aber nix, es war so ungefähr 100 mal loslassen und runterfallen. Sofort. Danach fand ich das grüne Ding erstmal ziemlich doof und habe versucht sie zu ignorieren. Aber sie hing ja da und immer wenn ich dran vorbeikam, konnte ich sie hören: „ Siehste! Kannste nicht, bäh!“ Ich wollte sie abnehmen, aber ich kriegte den Spanngurt nicht ab, so daß sie – streng entgegen der Herstellerempfehlung – über den Winter draußen hängen blieb.
Im nächsten Frühling war sie also immer noch da und auch nicht kaputt.
Irgendwann schnappte ich irgendwo mal auf: “ Du musst in der Mitte aufsteigen!“ 


Ich hab´s dann noch ein letztes Mal versucht mit dem Balancieren und bin probeweise in der Mitte aufgestiegen, mit ungeahntem Erfolg! Plötzlich konnte ich – zumindest kurz – das Gleichgewicht halten! Ab da an hatte ich einen Riesenspaß. Immer in der Mitte rauf und direkt loslaufen. Innerhalb von ein paar Übungseinheiten konnte ich einige Schritte laufen. Ja na gut, viel weiter komme ich bis heute noch nicht. Aber wenn ich wählen kann zwischen am Rand stehen und ein paar Schritten Laufen, dann ist das ja schon ein gewaltiger Fortschritt. Ich hab mir übrigens auch schon ein paar Mal wehgetan, bin umgeknickt oder hab mich ordentlich geschrammt beim abrutschen.
Das wär mir am Rand nicht passiert, aber ich wäre auch nicht von der Stelle gekommen.

Für mich ist das eine schöne Erfahrung, die mir sagt, dass es sich lohnt, nicht am Rand zu stehen und zu warten bis alles perfekt und fertig und alle Gelegenheiten genau richtig sind.
Lieber loslaufen. Und dann mal gucken wie weit ich komme.

KöterCoach: Lisa & Maren

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