Wer ist eigentlich dieser Sympathikus?

Sympathikus und Parasympathikus sind Teile unseres Gehirns.
Sie stehen mit einander in Verbindung, arbeiten sozusagen in den gleichen Bereichen, sind aber jeweils für unterschiedliche Funktionen zuständig.

Der Sympathikus ist der aktive, aktionslastige Teil.
Er erweitert die Pupillen, verengt die Blutgefässe, sorgt für Schweißbildung und das Aufstellen der Haare. Außerdem beschleunigt er die Herzfrequenz und vermindert die Speichelproduktion.
Diese körperlichen Reaktionen brauchst Du bei Aufregung, aber auch Stress und Angstreaktionen, sowie Wut.
Super Sache so ein Sympathikus, er macht schnell und aktiv und bereit für lebensnotwendige Abwehr und Aktion.

Der Parasympathikus ist sein gechillter Bruder, dem es mehr um Entspannung, essen und herumlümmeln geht. Er sorgt für einen wässrigen Mund, macht das Herz langsamer und ruhiger und lässt es im Bauch gluckern und den Darm bewegen.
Alles Dinge die zu Entspannung, Ruhe und dem Wohlgefühl der Ausgeglichenheit gehören.

In Wirklichkeit ist die Wirkungsweise der Beiden natürlich etwas komplexer.
So kann der Parasympathikus zum Beispiel in einer extremen, traumatischen Stressreaktion plötzlich wieder übernehmen und ein „Not-Aus“ aktivieren, bei dem sämtliche Funktionen einfach so sehr gedrosselt werden, dass Du in Ohnmacht fällst, also Dich tot stellst.
Außerdem gibt es neue Forschungen, die darauf hinweisen, dass verschiedene Nervenstränge der beiden auch für noch mehr und noch komplexere Vorgänge zuständig sind.
Wir wissen also mal wieder nur, dass wir nichts wissen und lassen uns überraschen, was noch so über Parasympathikus und Sympathikus herausgefunden wird.
Mit den bisherig gesicherten Informationen kannst Du aber schon mal effektiv arbeiten und einen Einfluss auf Deinen Gemütszustände nehmen.

So viel zu den beiden Freunden, die Du von Außen ansteuern kannst.
Ziemlich praktisch, oder?
Das bedeutet nämlich, dass Du bewusst Einfluss drauf nehmen kannst, ob Du Dich beruhigst und Dein Geist deinem Körper folgen kann, oder ob Du Dich aktivieren möchtest.
Wenn Du zum Beispiel gezielt Deine Atmung kontrollierst und sie in der Frequenz laufen lässt, in der der jeweilige Patikus arbeitet, dann folgt der Rest.
Denn was den Beiden völlig egal ist, ist warum wir die Körperreaktion zeigen.
Logik und Emotion sind ihnen völlig Wumpe und sie orientieren sich rein an Körperfunktionen.
Atmest Du jetzt sehr langsam und tief, länger aus, als ein, dann gaukelst Du den beiden vor, im entspannten Schlaf zu liegen und sie lassen Dich tatsächlich mehr entspannen.
Legst Du Dich dabei tatsächlich hin, löst das wieder eine entspannende Reaktion aus und macht Dich nochmal ruhiger.
Die Königsdisziplin dieser Übung ist das autogene Training.
Das findet im Liegen statt und ist kombiniert mit einer tiefen Atmung und einem gezielten Entspannen der Muskulatur.
Probiere das mal für fünf Minuten. Hinlegen, Augen schließen und bewusst die Muskeln schlaff hängen lassen. Dazu langsam einatmen und etwas länger ausatmen, als Du eingeatmet hast.
Nach ein paar Minuten spätestens hörst Du Deinen Bauch gluckern und arbeiten, weil Dein Parasympathikus aktiv wird.
Genauso kannst Du Dich gradezu wach atmen, wenn Du zum Beispiel die Yogaübung „Feueratem“ anwendest, bei der Du sehr schnell und flach atmest und die Atemzüge möglichst kurz gestaltest.
Dazu solltest Du am besten Sitzen und etwas vorsichtig sein mit Deinem Kreislauf.
Geübte Yogafreunde können über mehrere Minuten Feueratmung praktizieren und sich damit von todmüde zu hellwach hecheln.

Wenn Du Kontrolle haben möchtest, über Dich und Deine Aufregungszustände, dann ist es also hilfreich, einmal genauer zu erforschen, wie Du Deine beiden Hirn-Para-Freunde unter Kontrolle bekommen bzw anregen kannst den jeweils anderen unter Kontrolle zu bekommen.
Das kann dann auch in aufregenden Beratungsgesprächen helfen oder vor Lampenfieber schützen, wenn Du vor Deiner Gruppe sprichst und Dich aufwecken, wenn Du abgelenkt und müde bist.

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